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Erlebnisbericht Kanada

von Michaela Leuenberger

Schon lange hegte ich den Wunsch, eine Saison in Kanada auf einer Farm zu arbeiten. Anfangs April 2018 ging es dann los. Meine Reise führte mich in die kanadische Provinz Saskatchewan auf einen 4'800 ha grossen Ackerbaubetrieb. Auf dem Betrieb werden Raps, Weizen und Luzerne-Saatgut produziert. Der Maschinenpark umfasst unter anderem 5 knickgelenkte Traktoren, mehrere Standardtraktoren, 2 selbstfahrende Spritzen, 6 Mähdrescher und 2 Sämaschinen. Der Betrieb wird von zwei Brüdern und ihrem Onkel geführt. Daneben arbeiteten noch vier Angestellte und zwei weitere Praktikanten auf der Farm. Von der Gastfamilie wurde ich herzlich begrüsst. Es hatte noch Schnee mit eisigen Temperaturen bis fast -20 Grad. Als ich ankam, beeindruckten mich sofort die endlos scheinenden Felder und die grossen Autos.

In den ersten Wochen arbeiteten wir in der Werkstatt. Die Sämaschinen mussten vorbereitet werden. Ende April konnten wir mit der Bodenbearbeitung starten. Der Boden wird nur sehr oberflächlich bearbeitet. Anfangs Mai starteten wir mit der Saat. Die Sämaschinen hatten eine Arbeitsbreite von 18 Meter. Gedüngt wurde nur einmal zur Saat. Der Dünger sowie das Saatgut wurden mit den betriebseigenen Lastwagen aufs Feld gebracht. Die Dimensionen der Maschinen und Felder faszinierten mich immer wieder von Neuem. Auch konnte ich viele Tiere wie Hirsche, Elche, Bieber, Dachse, Kojoten, Stinktiere oder Stachelschweine bewundern. Ende Mai beendeten wir die Saat und bald darauf regnete es mehrere Tage. Es standen wieder Arbeiten in der Werkstatt an. Zudem ging es mit der Arbeit in den Luzernefeldern los. Die Luzerne muss von einer bestimmten Bienenart bestäubt werden. Diese Bienen werden auf dem Betrieb überwintert. Wenn die Luzerne zu blühen beginnt, müssen sie auf die Felder ausgebracht werden. Unsere Arbeit war es, die Unterstände auf den Feldern vorzubereiten und schliesslich die Bienen in Holzboxen auf die Felder zu bringen. Im Juli machten wir uns daran, die grosse Werkstatt auszuräumen. Vor 10 Jahren erbaut, sollte jetzt endlich der Boden betoniert werden. Nebst den vielen Maschinen und Werkzeugen hatte sich auch viel Unrat in der Halle gesammelt. Was nicht mehr von Gebrauch war, wurde hinter der Werkstatt verbrannt. Hier wird das Recycling nicht so ernst genommen wie in der Schweiz. Nebst dem Aufräumen der Werkstatt war meine Aufgabe, Wasser zu den beiden Feldspritzen zu bringen. Beim eigenen Teich angesaugt brachte ich das Wasser mit einem kleinen Lastwagen und 14’000 Liter Tank aufs Feld. Da es auch im Sommer einige Male stark regnete, waren die Böden nass und die Feldspritzen blieben im Boden stecken. Deshalb durfte ich ein paar Mal mit dem Traktor ausrücken, um die Spritze aus dem Schlamm zu ziehen. Das bereitete mir jeweils grossen Spass. Schliesslich begannen wir damit, die Mähdrescher und Schneidwerke für die Ernte vorzubereiten. Bevor die Ernte startete, genoss ich zwei Ferienwochen in den Rocky Mountains. Die Landschaft dort war ebenfalls sehr eindrücklich. Die massiven Berge und breiten Täler unterschieden sich immens von der Bergwelt der Schweiz.

 

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