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Auf der anderen Seite der Welt

von Heidi Müller

Unglaublich, genau von einem Jahr befand ich mich auf der anderen Seite dieser Welt. Ungewiss was vor mir stehen würde, verliess ich die Schweiz am Sonntagvormittag den 7. September 2015. Zusammen mit 7 anderen SchweizerInnen, welche auch vom australischen Fieber angesteckt wurden, überstand ich den extrem langen Flug. Nach 20 Stunden war es dann soweit. Ich befand mich im westaustralischen Perth.

Durch die Organisation IRE verbrachte ich die ersten paar Tage mit allen junge Leute von der ganzen Welt, welche auch ein Praktikum in Australien machen.

Uns wurden nicht nur über das Arbeitsverhältnis und die australische Kultur erzählt, es war auch ein weiteres Ziel, sich näher kenne zu lernen. So z.B. bestritten wir unsere ersten Wellen auf einem Surfbrett, machten unser erstes Selfie mit einem Känguru oder entdeckten das australische Nachtleben.

Während sich dann die Meisten Ende Woche auf den Weg zur Farm gemacht haben, blieb ich weiterhin für 7 Woche in Perth. Dort besuchte ich eine Englisch-Schule. Ich lebte in dieser Zeit bei einem australischen Ehepaar, mitten in der Stadt. Schon nach wenigen Minuten fühlte ich mich bei Shirley und Ian richtig wohl. In meiner Freizeit integrierten sie mich bei ihren Velotouren, Besuchen oder BBQ.

Die Zeit verflog wie im Nu und schon durfte ich weiterreisen. Sehr aufgeregt folg ich auf Tasmanien. Dort nämlich lag meine Farm, auf welcher ich die nächsten 7 Monate lang arbeiten durfte. Am Flughafen wartet meine Chefin Viv mit ihren zwei Kindern. Lächelnd stieg ich den Ranger ein. Genauso ein Auto hatte ich erwartet. Jedoch erwartete ich nicht ein Frühlingswetter mit 10 Grad und kalter Bisse. Doch das ist Tassie- anderst als Australien;)

Erst war ich auf der Farm angekommen, war es dann auch schon Zeit zum Melken. Ich freute mich riesig, meine neue Arbeitsstelle zu besichtigen. Mir fielen die Augen fast aus dem Kopf, als beim Kühe holen die Kolone fast nicht mehr enden wollte. Gut 500 Kühe lebten hier auf 150 ha! Ich staunte auch weiter beim Melken. Ester, die Praktikantin von Brasilien und Jerry, der festangestellte von Philippinen, arbeitet reibungslos in einem Team, sodass die Melkerei in ca. 2 Stunden beendet war.
Mit Ester arbeitet ich nicht nur zusammen, sondern wir teilten uns auch ein eigenes Haus, nahe der Farm.

Ich merkte schon früh, wie mir das Farming immer mehr an Freude bereitete. Das Melken war meine Hauptarbeit. Nebst dieser mussten Kälber gefüttert, Weiden vorbereitet oder die Bewässerung gezügelt werden.

Nicht nur die Arbeit bereitete mir Spass, sondern auch die Freizeit. Mit Ester ging ich diverse Parte von Tasmanien besuchen. Als uns ein Nachbar mit zur Wallaby-Jagt mitnahm, wurde ich vom Jagdfieber angesteckt. Diese Tiere sind so verbreitet, dass sie Probleme für die Farmer machen.
Schon nach wenigen Schüssen wurde ich immer treffsicherer.

Ein anderer Moment, welcher ich immer genoss, war das gemeinsame Dinner mit der Familie. Dort lernte man sich näher kennen und lernte viel von der gegenseitigen Kultur. Natürlich hatten wir auch vieles zum Lachen, dafür sorgte auch meines Chefes Micheal froh Natur.

Da ich dort natürlich nicht für immer bleiben konnte und meine Zeit schon vorüber war, verliess ich die Farm und die Familie im Juni. Dies war einer der wenigen schöneren Momente.

Jedoch hiess mein nächster Stopp Melbourne. Von dort wartete meine Reisekollegin Luna auf mich. Zusammen mit ihr verbrachte ich meine letzten 7 Wochen durch Ostaustralien. Wir fuhren von der faszinierenden Great Ocean Road zurück nach Melbourne. Von dort aus ging es dann hoch bis zum 3’600 km entfernten Cairns. Wir hielten an diversen bekannten und weniger bekannten, dafür wunderschönen Orten an. Wie auch viele Touristen wanderten wir bei den Blue Mountains, machten eine Tour auf der Fraser Island, segelten bei den Whitsundays und natürlich durften wir ein Schnorcherlebnis beim Great Barrier Reef auch nicht verpassen.

Ein weiteres Spektakel war am Ende unserer Reise der Fallschirmspringer aus dem 14'000 Fuss hohem Flugzeug in Cairns.

Mit vielen tollen, unvergesslichen Erlebnissen und unbezahlbaren neuen Kontakten, packten Luna und ich dann langsam unsere Sachen zusammen.

Fast 11 Monate verbrachte ich in diesem grossartigen Kontinent. Viel Neues durfte ich lernen. Somit ist es nachvollziehbar, dass der Abschied dementsprechend schwer fiel.

Für mich wird Australien weiterhin in bester Erinnerung bleiben und wahrscheinlich eines meiner grössten Abenteuer sein.

 

Weitere Informationen zu einem Praktikum in Australien:

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